Eicher-Seminar 2016

Wochenendseminar

des

Freidenkerverbandes

Samstag:
Herrscher und Vasallen


Sonntag:
Flüchtlinge und Imperialismus

im Gemeindehaus Alsheim

Kesselgasse 2, 67577 Alsheim

Freitag, den 21.10.16

bis

Sonntag, den 23.10.16

Werner Rügemer

www.werner-ruegemer.de
www.arbeitsunrecht.de

Der Flyer zum Ausdrucken und Bewerben
kann hier herunter geladen werden.

Anmeldung

Deutscher Freidenker-Verband

Monika Krotter-Hartmann

mkh@freidenker.de

DFV-Hessen

Landesvorsitzender:

Willi Schulze-Barantin

dfv-hessen@freidenker.org

DFV-Rheinland-Pfalz/Saar

Karin Gottlieb

55743 Idar Oberstein

Frinkenstr. 9

Tel: 06781-1685

E-Mail dfv-rps@t-online.de

Programm

Freitag ab 17:00 Uhr:
Treffpunkt im Weingut Eicher

Samstag ab 10:30 Uhr:
Bericht aus dem Donbass

Samstag ab 11.30 Uhr:
Seminar mit Rügemer

Sonntag um 13 Uhr:

Ende des Seminars

Kosten

Beitrag 10.—€, Ermäßigt: 5.-€

Essen und Übernachtung:

Wer übernachten möchte, muss sich um ein Zimmer bemühen.
Zimmer in Alsheim am Rhein

Weingut Ernst und Helga Eicher

Weingut Hermann Eicher, Bachstr. 7

T 06249-4128

Gästehaus Breth, Bachstr. 15,

T 06249- 4553

Marga Kern, Bachstr. 25,

T 06249-4632

Hans Paul Junken, Drei-Mohren-Hof,

T 06249-5212

Hotel Hubertushof T 06249-5095,

DZ ca. 60 EUR (ab 2 Nächten ca. 30,- €), EZ 30.- € (Preise bitte erfragen)

Nachbargemeinde:

Karl-Heinz Helwig,

Friedrich-EbertStr.6

67578 Gimbsheim, T 06249-5545

Uwe Klemann, Hauptstr. 2,

67578 Gimbsheim, T 06249-4301

Das Weingut Eicher sorgt für Essen und Trinken zu zivilen Preisen. Anmeldung zum Essen erforderlich

 

Einleitende Texte:

Zum Thema:
Herrscher und Vasallen

Die USA haben den 1. Weltkrieg, durch den sie nicht gefährdet waren und sich nicht verteidigen mussten, durch ihr Eingreifen erst zum Weltkrieg gemacht. Spätestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts hatten sich die USA selbst zu einer imperialistischen Großmacht entwickelt – Eroberung Mittel- und Südamerikas, der Karibik, der Philippinen und mehrerer Inseln, Bildung von Kolonien, Einsetzung von Diktatoren und Kollaboration mit einheimischen Eliten. So standen sie in Konkurrenz mit den europäischen imperialistischen Staaten. Durch den 1. Weltkrieg drehten die USA ihre Verschuldung bei europäischen Banken um, danach waren die europäischen Verbündeten Frankreich, Großbritannien, Italien und Belgien in den USA verschuldet. In den 1920er und 1930er Jahren nutzte der Sieger seine Stellung für Investitionen in Europa, für die Förderung von Rechtskräften und Faschisten (Mussolini, Hitler, Franco) und bereitete, nicht zuletzt durch den Beitrag zur schnellen und hochtechnologischen Aufrüstung NS-Deutschlands, den 2. Weltkrieg vor.

Die Koalition mit der Sowjetunion war nur ein taktisches Manöver, die Bekämpfung des Sozialismus war seit der US-Invasion 1919-1920 gegen die Sowjetrepubliken das durchgängige Leitmotiv. Diese militärische, unternehmerische und politische Politik setzte der Sieger des 2. Weltkriegs danach bis heute in verstärktem, auch wandlungsfähigem Stile fort. Der von den USA zunächst gegründete Teilstaat BRD wurde, zulasten der bisherigen Alliierten Großbritannien und Frankreich, zum wichtigsten Vasall in Europa aufgebaut.

Der “Kampf gegen den aggressiven Kommunismus” – mit NATO-Gründung, wirtschaftlichem Boykott und medialer Hetze – war nur ein Vorwand: Als die sozialistischen Staaten zusammengebrochen waren, wurde die NATO nicht aufgelöst, sondern wesentlich erweitert. Die Ukraine wurde schon in den 1990er Jahren als Schlüsselstaat für die Beherrschung Russlands identifiziert. Ziel ist die gemeinsam mit den europäischen Vasallen organisierte Beherrschung Europas und Russlands von Lissabon bis Wladiwostok: Nur das wäre aus Sicht der US- und der internationalen Kapitaleliten die Voraussetzung dafür, dass die USA als Supermacht und als Garant des westlichen Kapitalismus bestehen bleibt. Für die  Beherrschung der EU bauten die US-Eliten ihr Instrumentarium weiter aus: neben Militär, Politik und Geheimdiensten kamen Stiftungen, Unternehmensberater (Typ McKinsey), Wirtschaftsprüfungskonzerne (Typ Price Waterhouse Coopers), Rating- und PR-Agenturen, Regierungsberater (Typ Kanzlei Freshfields), Lobbyisten in Brüssel und den europäischen Hauptstädten sowie internationale Institutionen wie IWF und Bank for International Settlements.

Zum Thema:
Flüchtlinge und Imperialismus

Die Fluchtursachen bildeten sich nicht erst in der historischen Phase seit dem Ende des Sozialismus oder mit der sogenannten Globalisierung. Die kolonialistischen Praktiken der Weltmächte Großbritannien, Frankreich, Deutschland, USA, auch der kleineren Staaten Spanien, Österreich, Niederlande, Belgien, Portugal und Italien seit dem 19. Jahrhundert wirken bis heute nach. Sie brachten mit Rohstoffaneignung, Arbeitskräfteausbeutung, Korrumpierung der Eliten und gleichzeitiger Vernichtung von Emanzipationsbewegungen die Unterentwicklung. Und sie bereiteten seit dem 2. Weltkrieg Voraussetzungen hervor für die neuerliche imperialistische Durchdringung zahlreicher Staaten, auch neu emanzipierter Nationalstaaten.

Die weitere Unterentwicklung Afrikas und der arabischen Welt nach dem 2. Weltkrieg geht vor allem auf die imperiale Politik der USA zurück. Mit der sogenannten Globalisierung und dann erst recht mit dem Zusammenbruch der sozialistischen Staaten ging diese Entwicklung in eine neue Runde, die keineswegs beendet ist.

Dreiviertel der Flüchtlinge weltweit kommen nach der Statistik der Flüchtlingshilfswerks der UNO aus zehn Staaten: Syrien, Afghanistan, Somalia, Sudan, Südsudan, Kongo, Myanmar, Zentralafrikanische Republik, Irak, Eritrea. Dies deckt sich weitgehend mit den Staaten, aus denen die Flüchtlinge in den letzten Jahren bisher auch nach Europa gelangt sind, in der Reihenfolge: Syrien, dann Albanien, Kosovo, Afghanistan, Irak, Serbien, Mazedonien, Eritrea, Pakistan, darunter also drei Staaten aus dem ehemaligen Jugoslawien. Das bedeutet: Das sind Staaten, in denen die USA mit Militär und Geheimdiensten und jeweils wechselnden Bündnispartnern aus der NATO und aus den Golfstaaten Kriege geführt haben oder führen und/oder Terroristengruppen fördern oder gefördert haben.

Die „westliche Wertegemeinschaft“, deren Werte nachhaltig gegen die universellen Menschenrechte der UNO verstoßen, bekommt auch mit Flüchtlingen eine Rechnung präsentiert, die auf Praktiken und Verbrechen von weit über einem Jahrhundert zurückgeht.

Um die menschliche Würde und die universellen Menschenrechte zur Geltung zu bringen, nicht nur beim Asyl, sondern auch bei den Arbeitsverhältnissen und bei der allgemeinen Existenzsicherung, beim Wohnen, bei der Gesundheit, beim Zugang zu Kitas, Schulen, Fortbildung, auch für den ungehindertem Zugang zu Behörden – dafür ist eine neue zivilgesellschaftliche Selbstorganisation notwendig – für Einheimische wie für Flüchtlinge.